Pfarrer Siegfried Nickel verabschiedet sich

Pfarrer verlässt nach 15 Jahren die Kirchengemeinde Steinfurth- Wisselsheim.

Steinfurth Alle waren gekommen: Gemeindemitglieder, Ehrenamtliche, Wegbegleiter, Kollegen, Familie und Freunde haben Pfarrer Siegfried Nickel nach 15 Jahren verabschiedet. Die offizielle Entpflichtung aus seinem Dienst als Pfarrer in der Gemeinde Steinfurth-Wisselsheim und im Nachbarschaftsraum erfolgte durch Dekan Volkhard Guth.

Pfarrer Nickel begrüßte seine Festgemeinde mit den Worten:
>15 Jahre sind eine lange Zeit, fast ein Fünftel eines Lebens. Nun schlagen wir alle ein neues Kapitel auf.< Abgestimmt auf den Sonntag Kantate: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder lud Pfarrer Nickel dazu ein zum Follower zu werden, zum Jesus-Follower, >denn bei Jesus erfahre ich eine Barmherzigkeit, die mich und mein Leben auf eine andere Ebene hebt, die Ebene des geliebt und angenommen seins.<

Im Rückblick auf den Werdegang von Pfarrer Nickel betonte Dekan Guth, dass er schon sehr früh Interesse an der Ökumene gezeigt habe. So entschied er sich neben seiner Verpflichtung als Gemeindepfarrer, bereits 2009 für eine zweijährige Weiterbildung im Ökumenischen Lernfeld der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und des Bistums Mainz. Auch die Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen(ACK) in Deutschland e.V., sowie die Indienpartnerschaft habe er stets im Blick behalten.

Anfang Mai 2023 wechselte Pfarrer Nickel auf die wiedervereinigte Ökumene-Stelle im Dekanat Wetterau.

Während seiner 15-jährigen Amtszeit wurde aus den von ihm anfänglich übernommenen zwei Kirchengemeinden Steinfurth und Wisselsheim die fusionierte Kirchengemeinde Steinfurth-Wisselsheim. Daneben ging es in den nächsten Jahren um den Nachbarschaftsraum Bad Nauheim/ Ober Mörlen, stets das Wohl der dörflichen Gemeinden im Blick, sei er offen darauf zu gegangen. Gemeinsame Klausurtagungen und Grillabende mit allen Kirchenvorständen und Pfarrkollegen*Innen im Nachbarschaftsraum ließen die Beteiligten mehr und mehr zusammenwachsen.

In der eigenen Gemeinde pflegte er während seiner Amtszeit eine intensive Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Einer seiner Schwerpunkte war die Kinder-und Jugendarbeit. Kinder- Kirchen- und Konfirmanden- Samstage, Konfirmandenfreizeiten und Vorstellungsgottesdienste wurden gemeinsam geplant, gestaltet und gefeiert. In besonderer Erinnerung blieb allen der einmalige Zoom-Vorstellungsgottesdienst während der Pandemie 2021.

Dekan Guth blickte auf weitere Ereignisse der vergangenen 15 Jahre zurück: OpenAir – Gottesdienste an außergewöhnlichen Plätzen, zahlreiche Konfirmationen, Jubelkonfirmationen, Gemeindeausflüge, Trauungen, Taufen und Beerdigungen. >Da geht ein bedächtiger und gewissenhafter Pfarrer<, sagte Guth, dankte Pfarrer Nickel für seinen Dienst und segnete ihn. Weitere Segenswünsche sprachen Susanne Pieper, Ev. Pfarrerin Kernstadt Bad Nauheim für das Verkündigungsteam, Stephanie Veith, kath. Gemeindereferentin St. Bonifatius Bad Nauheim und Heinz Acker, stellv. Kirchenvorsitzender der Kirchengemeinde Steinfurth- Wisselsheim.

Die musikalischen Beiträge der drei Chorgruppen des Gesangvereins Frohsinn (Leitung Volker Kolle), sowie die Begleitung der Gemeindelieder durch die Kirchen- band „Jesus House“ und der Organistin Martina Pungitore zeigten einmal mehr, wie erfüllend ein Miteinander im Gottesdienst sein kann.

Sichtlich gerührt zeigte sich Pfarrer Siegfried Nickel beim anschließenden Sektempfang in der Pfarrscheune, den Viele nutzten um sich persönlich zu bedanken und zu verabschieden. Heinz Acker, stellv. Kirchenvorsteher, fasste in seiner kurzweiligen Ansprache nochmals einige emotionale, lustige und spannende Momente der vergangenen 15 Jahre zusammen. Er ging auch auf die Digitalisierung im Gemeindeleben ein: >eine heraus- fordernde Umstellung. Welche sich jedoch zu Corona-Zeiten als absoluter Glücksgriff erwies<. So konnte zu Weihnachten 2020 der erste digitale Gottesdienst erstellt werden und Pfarrer Nickel wurde plötzlich zum YouTuber.

Nun endet der gemeinsame Weg. Die Herausforderungen für die Kirchengemeinde, wie für die Pfarr- person vor Ort bleiben spannend, vielfältig und oft unerwartet.